Stillstart: Was du darüber wissen solltest

11 Fragen, die sich jede Mama stellt + ehrliche Antworten

Stillen ist etwas Natürliches, aber nicht automatisch leicht. Jede Mama braucht ihre eigene Zeit, und es ist völlig normal, sich am Anfang unsicher oder überfordert zu fühlen.
Wir haben für dich die häufigsten Fragen zum Stillstart beantwortet. Wie du siehst, du bist nicht allein mit diesen Fragen!
Mit Geduld, Unterstützung und kleinen Routinen wird Stillen mit der Zeit einfacher. ;)


1. Wann sollte ich mein Baby das erste Mal anlegen?

Idealerweise gleich nach der Geburt. Viele Kliniken ermöglichen „Bonding“: Dein Baby liegt direkt auf deiner Brust und sucht selbst nach der Brustwarze. Dieser erste Haut-zu-Haut-Kontakt fördert das Stillen enorm. Falls es nicht sofort klappt – keine Sorge. Jede Mama-Baby-Kombination braucht ihre eigene Zeit.

2. Was bedeutet Cluster Feeding?

Cluster Feeding beschreibt Phasen, in denen dein Baby sehr häufig, fast ununterbrochen trinken will – oft am Abend. Das ist ganz normal und bedeutet nicht, dass du „zu wenig Milch“ hast. Dein Baby reguliert damit deine Milchproduktion. Da es ja wächst und mehr Milch für die Entwicklung braucht, ist das eine ganz normale Phase. Ich war am Anfang überfordert, weil ich mich gefühlt „festgenagelt“ gefühlt habe – Snacks, Wasser, eine bequeme Sitzposition und mein geliebtes Stillkissen waren meine Lebensretter.

3. Wie finde ich die richtige Stillposition?

Probiere verschiedene Positionen: Wiegehaltung, Football-Haltung oder im Liegen. Ein Stillkissen kann dir enorm helfen, dein Baby auf Brusthöhe zu bringen, ohne dass du verkrampfst und eine schlechte Rückenhaltung einnimmst. Achte darauf, dass du entspannt sitzt, deine Schultern locker sind und dein Rücken gestützt ist.

4. Was kann ich gegen schmerzende Brustwarzen tun?

Leichte Schmerzen in den ersten Tagen bis Wochen sind relativ normal, weil sich deine Brustwarzen erst an das Stillen gewöhnen müssen. Wenn sie wund oder überreizt sind, dann kann dir Lanolin-Creme helfen oder der kurzfristige Einsatz von Stillhütchen. Du kannst auch Muttermilch direkt auf deine Brustwarzen auftragen. Am besten du verzichtest zeitweise auch auf BHs oder T-Shirts, damit keine zusätzliche Reibung entsteht.
WICHTIG! Bei starken Schmerzen oder Rissen solltest du unbedingt Kontakt mit einer Stillberaterin aufnehmen. Ich wünschte, ich hätte es getan und gleich am Anfang eine Stillberatung in Anspruch genommen.

5. Wie oft sollte ich stillen?

Am Anfang gilt: nach Bedarf, nicht nach Uhr. Viele sagen ja, man soll das Neugeborene alle 3 Stunden stillen, aber achte einfach auf die frühen oder späten Stillzeichen. Babys haben noch keinen Rhythmus – sie brauchen oft kleine Portionen. Generell brauchen sie aber 8–12 Stillmahlzeiten pro Tag.

6. Reicht meine Milch überhaupt?

Fast jede Frau kann genug Milch produzieren. Wenn dein Baby zunimmt, regelmäßig nasse Windeln hat und nach dem Stillen zufrieden wirkt, dann passt alles bei euch. Unsicherheiten zu haben ist normal, ich habe mir anfangs ständig Sorgen gemacht, ob meine Kleine wohl eh genug Milch bekommt. Wenn du dir unsicher bist, kann dir eine Stillberaterin in dieser Phase sehr gut helfen.

7. Welche Rolle spielt meine Ernährung in der Stillzeit?

Grundsätzlich kannst du fast alles essen, was dir schmeckt. Achte einfach auf eine ausgewogene Ernährung, trink viel und höre auf deinen Körper. Manche Babys reagieren empfindlich auf blähende Lebensmittel – dann lohnt sich Ausprobieren.

8. Kann ich Kaffee trinken, wenn ich stille?

Koffein kann in geringen Mengen über die Muttermilch aufgenommen werden. 2 Tassen Kaffee (200 mg Koffein) sollten das tägliche Maximum sein. Am besten, du trinkst Kaffee direkt nach dem Stillen, um die Belastung für das Baby zu minimieren. Durch Koffein können Babys unruhig und reizbar werden und es kann Schlafstörungen verursachen.

9. Kann ich in der Stillzeit Alkohol trinken?

Generell, aber vor allem speziell im ersten Monat ist es ratsam, ganz auf Alkohol zu verzichten, da sich der Stillrhythmus erst einpendeln muss. Wenn du später einmal ein Glas Wein trinken willst, dann mache es am besten direkt nach dem Stillen, damit der Alkohol genug Zeit hat, um abgebaut zu werden. Alkohol gelangt über die Blutbahn in die Muttermilch und die Konzentration entspricht ca. deinem Blutalkoholgehalt. Ein Glas Wein braucht etwa 2 Stunden, um vollständig abgebaut zu sein.

10. Brauche ich Hilfsmittel wie Stillkissen oder Milchpumpe sofort?

Ein Stillkissen ist Gold wert – es entlastet Schultern und Rücken. Eine Milchpumpe brauchst du nur, wenn du frühzeitig abpumpen oder Milch auf Vorrat einfrieren möchtest. Für den Stillstart ist sie nicht unbedingt notwendig.

11. Wann sollte ich mir Hilfe holen?

Wenn du starke Schmerzen hast, das Anlegen gar nicht klappt oder du dir unsicher bist, suche dir Unterstützung. Viele Krankenhäuser bieten Stillberatung an, außerdem gibt es Hebammen und Stillberaterinnen, die dich begleiten können. Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil.

Fazit: Der Stillstart ist und bleibt eine Reise ;)